Die Geschichte von St. Georgen: Ursprünge, Glocken, Aufbau und Wandel
Die Geschichte von St. Georgen: Ursprünge, Glocken, Aufbau und Wandel
Im Jahre 1230 wurde der Ort St. Georgen erstmals im BambergerUrbar genannt.
Der Name des Ortes ist vom Kirchenpatron, dem hl. Georg, abgeleitet. Demzufolge stand zuerst die Kirche und dann bildete sich um die Kirche herum der Ort – gleichsam „wie die Küken um die Henne“.
Mehr |
Die Georgskirche, eine Gründung des Bischofs Otto von Bamberg, dürfte bereits Anfang des 12. Jahrhunderts existiert haben. Vieles spricht dafür, dass um die Jahrtausendwende zumindest eine Kapelle in St. Georgen gestanden hatte. Diese ursprüngliche Kapelle dürfte eine Burgkapelle gewesen sein, die nach damaligem Brauch den hl. Georg als Patron hatte. Der St. Pöltner Kirchenhistoriker Josef Wodka will den Beginn sogar in die Mitte des 10. Jahrhunderts legen.
Ursprünglich war St. Georgen ein Vikariat der Pfarre Amstetten-St. Stefan. Um 1200 soll es allerdings schon einen Seelsorger, einen „Plebanus de Sancto Georgis," gegeben haben. |
Die älteste und bedeutendste Glocke der heutigen vier Glocken ist die kleinste, die sogenannte „Sterbeglocke“. Sie ist der Gottesmutter geweiht und stammt aus dem Jahr 1337. Ihre Inschrift ist der Hinweis, dass zu dieser Zeit bereits die Kirche in ihrem Langhaus bestand.
Übrigens wird jeden Tag um 11.00 Uhr die 1947 gegossene „Georgsglocke“ geläutet.
Die „Zwölfer“- und „Wandlungsglocke“ wurden in den Jahren 1688 und 1689 gegossen.
Viel Leid brachte das Jahr 1683 mit dem Einfall der Türken. Das „Allersdorfer Türkenkreuz“, heute vor der Einfahrt zum Pfarrhof, erinnert an diese Zeit. In St. Georgen ist unter anderem die Bäuerin vom „Gstoadmoarhhof“, heute Jetzinger, Allersdorf 32, von den Türken mit einem Säbel enthauptet worden.
Mehr |
Bei der großen Kirchenreform von Kaiser Joseph II. wurde 1783 das Vikariat Blindenmarkt von der Pfarre St. Georgen getrennt und selbständig. 1829 wurde die Georgskirche innen im Barockstil ausgestattet. Davon sind die Orgelempore und die Johannes-Nepomuk-Statue beim Hochaltar noch erhaltene Reste.
1829 wurde die Georgskirche innen im Barockstil ausgestattet. Davon sind die Orgelempore und die Johannes-Nepomuk-Statue beim Hochaltar noch erhaltene Reste. |
Im Jahre 1368 wurde zum ersten Mal St. Georgen als Pfarre erwähnt und 1381 wurde das südliche Seitenschiff – wo sich heute die Pieta befindet – an das Langschiff angebaut.
1419 zur Zeit des Pfarrers Niklas Maienwaldt wurde zum nördlichen Seitenschiff der Marienaltarraum mit einen darunter liegenden Gebein Gewölbe zugebaut. Damals dürfte es auch eine „Pfarrschule“ gegeben haben.
Religiösen Aufschwung nahm St. Georgen besonders durch Pfarrer Alexander Schmidl (1863 – 1891). Sein Nachfolger Pfarrer Franz Tiefenbacher (1891 – 1915) schrieb über seinen Vorgänger: „Pfarrer Schmidl war ein heiligmäßiger Priester. Unter ihm wurde die Rosenkranzbruderschaft eingeführt und 1876 die erste Marien-Lourdesstatue in Niederösterreich aufgestellt".Dadurch wurde St. Georgen quasi ein Wallfahrtsort. Man erzählte, dass es sogar Wunderheilungen von Kranken und Invaliden gegeben habe.
Pfarrer Franz Tiefenbacher hatte mehr Qualitäten im wirtschaftlichen Bereich. Er gründete 1894 die Raiffeisenkasse und 1904 die Molkereigenossenschaft St. Georgen.Zwischen den Jahren 1900 und 1903 wurde die neugotische Inneneinrichtung der Kirche geschaffen.
Von 1961 bis 2008 war Josef Lammerhuber Pfarrer
von St. Georgen.
Er wurde von P. Johannes Ziegler SJM abgelöst,
dem P. Lorenz Pfaffenhuber SJM folgte.
Weitere aktuelle Beschreibungen und Einblicke in der Broschure, erhältlich am Kircheneingang oder in der Pfarrkanzlei: