
EUROPA,
WER BIST DU?
Menschen, Mächte, Mythen
Eine Ausstellung in drei Teilen:
7. Mai – 26. Juni: DAS WERDEN EUROPAS
29. Juni – 28. Aug.: EUROPA IN AUFRUHR UND BEWEGUNG
31. Aug. – 30. Okt.: EUROPÄISCHE ENTDECKUNGEN UND ERFINDUNGEN

Teil II: Europa in Aufruhr und Bewegung
ab 29. Juni 2022
Spätestens seit der Flüchtlingskrise 2015 und der aktuellen Situation in der Ukraine, durch die Millionen Menschen zur Flucht gezwungen sind, ist klar: Flüchtlingsströme sind kein historisches Phänomen. Flucht und Migration gibt es seit jeher in unterschiedlichen Kontexten: Klimatisch oder durch Umweltkatastrophen bedingt, durch Kriege verursacht, Flucht vor Unfreiheit (vor Leibeigenschaft, Sklaverei oder Kriegsdienst) sowie Flucht vor Verfolgung aufgrund von religiös-konfessionellen oder ethnischen Zugehörigkeiten. Die Verfolgung und Ausweisung von Juden seit dem Mittelalter gehört zu den bekanntesten Beispielen für erzwungene Migration in Europa bis zum 19. Jh. Im Holocaust mündeten sie in den millionenfachen Mord an Jüdinnen und Juden.
Aber auch die Aussicht auf wirtschaftliche Verbesserung und Abenteuerlust motivierte viele Migrationsbewegungen. Nicht nur mit der Entdeckung Amerikas begannen riesige Wanderungsbewegungen. Weitere europäische Migrationswellen setzten im Zusammenhang mit der Französischen Revolution, dem industriellen Aufschwung und der sozialen Frage im 19. Jh. ein. Migrationsprozesse und die notwendige Integration erzeugen durchwegs Konflikte, Konfrontationen und (Ver-)Mischungen kultureller, demografischer und sozialer Natur.
Die Ausstellung zeichnet anhand von signifikanten Ausstellungsobjekten ein eindrucksvolles Bild der geschichtlichen Beweggründe für Flucht und Migration. Objekte der Flüchtlingskrise aus dem Jahr 2015 und zeitgenössische Positionen einer russischen Künstlerin veranschaulichen die traurige Aktualität der Ausstellung.
Teil II der Ausstellung ist von 29. Juni – 28. August 2022 im Museum am Dom zu sehen.
Zur Ausstellung: Europa, wer bist du?
Museum am Dom 2022

Identität, Idee, Ideal
Europa ist viel mehr als ein Bündnis von Nationalstaaten oder ein geografischer Umriss eines Kontinents. Europa ist ebenso ein moralisches und politisches Projekt, das nicht nur von Herrschern, Institutionen und Politikern, sondern von sämtlichen Europäern getragen wird. Europa ist eine Identität, eine Idee, ein Ideal.
Die Definitionen dessen, was der Kontinent Europa ist und was ihn charakterisiert, sind so vielschichtig wie die Menschen, die mit ihrer kulturellen, religiösen, ethnischen und nationalen Vielfalt Europas Seele bilden.
Was Europa prägte
So bunt und facettenreich Europa war und ist, so verschieden und abwechslungsreich sind auch die Objekte dieser Ausstellung(en). Sie alle erzählen entweder von einer (persönlichen) Sichtweise auf Europa, thematisieren prägende Ereignisse der europäischen Geschichte oder dokumentieren einen Zeitgeist anhand von Schriftstücken und Kunstobjekten. Sie führen vor Augen, dass neben politischen Auseinandersetzungen vor allem kulturelle und religiöse Einflüsse sowie wissenschaftlicher und technischen Fortschritt Europa form(t)en.


Aus der Geschichte lernen
Die aktuellen politischen Ereignisse in der Ukraine erinnern schmerzlich an die konfliktreiche europäische Vergangenheit – aber auch an gemeinsame Werte wie Freiheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Die Ausstellung möchte einen Beitrag zum Verständnis der gemeinsamen europäischen Geschichte liefern. Nicht zuletzt kann die Vergangenheit einen Weg in die Zukunft weisen, war Europas Vergangenheit doch selbst ein Prozess ständigen Wandels.
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Die Ausstellung entstand in Kooperation mit
sechs europäischen Archiven und dem Diözesanarchiv St. Pölten.
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